Was ist Work-Based Learning (WBL) und wie können wir es forcieren?

Hintergrund des Projekts

Work-based-Learning (WBL) ist ein wichtiger Bestandteil der beruflichen Bildung in Europa, aber Bildungseinrichtungen und Unternehmen verwenden in ihren Ansätzen sehr unterschiedliche Konzepte und Sprachen. Um die Zusammenarbeit zwischen Bildung und Wirtschaft zu fördern, ist eine Brücke notwendig, die effektive Verbindungen zwischen Berufsschulen und Unternehmen herstellt. Ziel des Projektteams ist es, diesen Prozess zu vermitteln, indem es den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren hilft, "eine gemeinsame Sprache zu sprechen", indem es die Bildungssprachen von ECVET, EQF und Co. in eine praxisnahe Sprache übersetzt, die für den täglichen WBL-Prozess in Unternehmen relevant ist.

Die Partnerschaft hat diese Aufgabe in einem früheren Projekt begonnen, das 2018 mit einem Best Practice Award in Österreich ausgezeichnet wurde: www.ecvet-goes-business.eu

Wer profitiert von diesem Projekt?

Unsere Zielgruppe sind nun alle, die für die WBL-Prozesse in Unternehmen verantwortlich sind, die wir unter dem Überbegriff "MENTOR" vereinen. Im Detail meinen wir Ausbilder/innen, Lehrlingsausbildner/innen, Personalverantwortliche, Vorgesetzte, Betriebsrät/innen, Vorarbeiter/innen, Firmeninhaber/innen und mehr. Diese Personen fungieren als Mentorinnen und Mentoren für Auszubildende und Praktikantinnen und Praktikanten, sie sind das Bindeglied zwischen dem Unternehmen und der lernenden Person. Daher tragen sie eine große Verantwortung. Das Problem ist, dass die Ausbildung einer solchen Person zur Vorbereitung auf diese entscheidende Rolle auf nationaler und internationaler Ebene sehr unterschiedlich ist. In einigen Ländern gibt es obligatorische Schulungen, in anderen nicht. Wie können wir eine ähnliche WBL-Erfahrung für Berufsbildungsteilnehmer/innen in Europa gewährleisten? Die Europäische Kommission bietet viele Transparenzinstrumente, die die Übertragbarkeit und Anerkennung von Kompetenzen und Fertigkeiten verbessern - aber sie werden hauptsächlich von Bildungseinrichtungen genutzt und haben ihren praktischen Nutzen in den meisten Unternehmen noch nicht bewiesen.

Was werden die Ergebnisse des Projekts sein?

Das Hauptziel des WBL Accelerator Projektteams ist daher die Verbesserung der Qualität von WBL in den Berufsbildungssystemen in Europa durch ein auf Unternehmenswert und Perspektive basierendes Programm für WBL-Verantwortliche in Unternehmen. Um dies zu erreichen, entwickelt die Partnerschaft die folgenden Produkte:

Explorative Forschungsstudie

Die Partnerschaft hat nationale Fokusgruppen in Österreich, Deutschland, Irland, Malta, Slowenien und Spanien eingerichtet, um mehr über die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Zielgruppe zu erfahren. Unter Einbeziehung von 144 Personalverantwortlichen, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern, Vorarbeiterinnen und Vorarbeitern, Betriebswirtinnen und Betriebswirten und anderen Personen, die für die Organisation und Umsetzung des arbeitsbezogenen Lernens in ihren Unternehmen verantwortlich sind, wurden die WBL-Prozesse in jedem Land erhoben und analysiert. Die Ergebnisse werden in einem transnationalen Bericht in englischer Sprache und in Zusammenfassungen in allen Partnersprachen zusammengefasst.

Mentor/innentraining für WBL-Verantwortliche

Wir wissen, dass Zeit für unsere Zielgruppe von entscheidender Bedeutung ist, da sie meist neben ihrer normalen Arbeit auch ihre WBL-bezogenen Aufgaben hat. Um dem zu begegnen, werden wir ein Trainingsprogramm entwickeln, das Face-2-Face-Sitzungen und Online-Inhalte für das selbstgesteuerte Lernen kombiniert.

Die erste hat den praktischen Nebeneffekt einer Netzwerkveranstaltung, die es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht, andere zu finden, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, während die zweite den Vorteil hat, dass sie jederzeit und überall für jeden zugänglich ist, der mehr über das arbeitsorientierte Lernen erfahren möchte.

Unser Hauptziel ist es, praxisnah, bodenständig und zielgruppenrelevant zu sein, daher sind alle unsere Inhalte auf diese Weise modelliert und in winzige Lernbereiche gegliedert, die einzeln und als Ganzes ergänzt werden können. Insgesamt werden 80-100 Lernstunden im Rahmen des WBL Accelerator Training Programme angeboten und mit 3 ECVET-Punkten angerechnet. Der Trainingskurs wurde im Februar 2020 in einer transnationalen Lern-, Lehr- und Ausbildungsaktivität und in 6 nationalen Pilotphasen mit der direkten Zielgruppe getestet.

Handbuch für WBL-Verantwortliche

Zusätzlich zum Trainingskurs wird ein eigenständiges Handbuch veröffentlicht. Es wird zwar ähnliche Themen wie der Lehrgang behandeln, aber das Handbuch wird als Taschenbuchmagazin mit ISSN-Nummer veröffentlicht und auch als Online-Magazin kostenlos auf dieser Website verfügbar sein. Es wird interessante Artikel, Fallstudien und praktische Materialien enthalten.

20 Kernaussagen über arbeitsplatzbezogenes Lernen (WBL)

Die folgenden Kernaussagen wurden im Rahmen der explorativen Forschungsstudie unter WBL Verantwortlichen und HR Personal im Jahr 2019 in allen Partnerländern herausgehoben: